Die Branche für Veranstaltungen wurde stark von der Corona-Pandemie getroffen. Die Einschränkungen bei den Kontakten und die Anforderungen an die Sicherheit waren massiv, die Lockerungen vor dem Sommer ermöglichten wieder mehr Live-Marketing in Präsenz. Die Fachhochschule St. Pölten untersuchte gemeinsam mit dem Fachmagazin Messe & Event die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Im Rahmen einer quantitativen Online-Befragung wurden 82 Unternehmen der Eventbranche befragt. Der Mix der ­Befragten umfasste die wesentlichen Marktteilnehmer, von Eventagenturen über Dienstleister (Messebau, Technik etc.) bis hin zu Auftraggebern. Die 15 Fragen befassten sich mit allen relevanten Themen der Branche. Zu Beginn wurden die Auswirkungen der Corona-Pandemie ­erhoben, es gab auch einen Blick auf die Erfahrungen mit den Unterstützungen der Regierung.

Diesem wichtigen Überblick folgte die Betrachtung, wie die Zeiträume der Lockdowns für das Unternehmen bzw. für sich selbst genutzt wurden. Ein großer Abschnitt befasste sich mit der Einordnung der Erfahrungen mit virtuellen Formaten bei Messen und Events, damit verbunden war der Blick auf die verwendeten Tools. Zum Abschluss blickte die Untersuchung in die Zukunft, neben der Einschätzung der Entwicklung der Eventbranche wurde auch der zukünftige Einsatz digitaler Instrumente in Verbindung mit Live-Marketing behandelt. 


Beim Blick auf die Zeiträume während der Lockdowns und der fehlenden Veranstaltungen berichten die Befragten, dass sie die Zeit für Aktivitäten für das Unternehmen und für sich selbst nutzten. Zu den Aktivitäten für das Unternehmen zählten das Verbessern der Digitalisierung der Prozesse mit 22 Prozent, das Entwickeln neuer Eventkonzepte für die Zukunft und das Weiterentwickeln der Organisationsstruktur. Einzelne Befragte entwickelten auch neue Geschäftsmodelle oder andere Geschäftszweige außerhalb von Events.
Für sich selbst wurde in Aus- und Weiterbildungen investiert, zusätzlich nutzten die Befragten das Ausbrechen aus dem gewohnten Eventstress für mehr Zeit mit der Familie.

Der Vergleich zwischen digitalen Veranstaltungen in Zeiträumen der Lockdowns und den Erfahrungen bei Events vor Ort offenbart vielfältige Argumente für reale Veranstaltungen. Die Einordnung der Parameter durch die Befragten (1: sehr wichtig – 5: sehr unwichtig) ergibt eine starke Einigkeit in der Wahrnehmung. Die Stärken der Präsenzveranstaltungen sind die Emotionalisierung vor Ort und die direkte Kommunikation sowie das haptische Erleben. Zusätzlich werden die Möglichkeiten der Inszenierung und der Vernetzung als wichtige Parameter bewertet. 

Die Betrachtung der Learnings für die Zukunft bezog sich auf geplante Änderungen in der Kommunikation rund um Events. Es gibt bei den Befragten eine breite Übereinstimmung, dass digitale Instrumente verstärkt eingesetzt werden. Die Bandbreite der häufiger eingesetzten Kommunikationsmaßnahmen umfasst unterschiedliche Phasen rund um Veranstaltungen, von der digitalen Bewerbung über digitales Ticketing bis zu digitaler Berichterstattung rund um Events. Zusätzlich stellten die Befragten in Aussicht, dass die hybride Umsetzung durch das Übertragen realer Veranstaltungen stärkere Bedeutung haben wird. 

Branchentalk

Präsentation der Umfrage-Ergebnisse mit Chefredakteur Christoph Berndl und Harald Rametsteiner, Leiter der Masterlehrgänge für Eventmanagement und Digital Marketing, auf: www.messe-event.at/branchentalk

Foto: Getty Images

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